Veikko Halmetoja

Gemälde zähmen Fotografien


„Die Struktur von Märkäläs Gemälden führt ein Eigenleben. Das üppige Relief scheint wie das Handwerk der wildesten Impressionisten. Jede Spalte, jeder Gipfel heben sich vom Gemälde ab und erzeugen ihre eigene Geschichte auf der Oberfläche der Farben. Die Echos des abstrakten Expressionismus sind kraftvoll und lieblich. Die Bilder zeigen Bewegung und, teilweise, die Grenzen dieser Bewegung. Geschickt zieht Märkälä den Betrachter von den großen Fragen auf die Ebene des Kleinsten. Am Ende ertappt der Betrachter sich vielleicht beim unablässigen Starren auf die leidenschaftlich sprudelnden Oberflächen.

Märkälä betritt mit dieser Serie an Fotografien, von denen sie selber sagt, dass sie sie „zerstört“ hat, neues Terrain. Auf den Fotografien von industriellen Landschaften findet man Farbstriche, Kritzeleien, Malereien und Kratzer. Das originale Bild ist meistens kaum noch zu erkennen und es gibt auch nicht unbedingt einen Bezug zwischen dem Inhalt des Fotos und den hinzugefügten Elementen. Diese Werke können als Kommentar zur Beziehung zwischen modernistischer Malerei und Fotografie verstanden werden. Die Geschichte und Entwicklung von modernistischer Malerei verlief parallel zur Entwicklung der Fotografie und deren Wege haben sich über die Jahre mehrfach gekreuzt. Märkäläs Malereien auf Fotografien sind kritische Kommentare zur Kraft der Fotografie und ein Aufschrei für die Kraft der Malerei.

Dies gilt für die gesamte Ausstellung: Farbstriche in verschiedenen Nuancen und Massen, satte und ausdrucksvolle Farbstöße. Die beste Verteidigung der Malerei ist es, seine ausdrucksvolle Kraft zu zeigen, die nur durch die völlige Hingabe zur Malerei entstehen kann.“



- Veikko Halmetoja, Kunstkritiker und Kurator